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Dantin und das Papiertaschentuch

 

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Dr. Wolfgang Klein

Dantin (* 13.07.1995) und das Tempo-Taschentuch

Sommer 1999 . Berni und Dantin (Konstantin) zwei Wochen bei uns. Wie lange vorher geplant, war Omi am letzten Tag des Enkelbesuchs nach Donndorf zum Malen abgereist, während ich mit den beiden Jungen mich einen Tag später auf den Weg nach Rohrbach machte. Das sollte allerdings nicht in einem Rutsch auf dem kürzesten Weg erfolgen, sondern: Wir wollten der Omi nachfahren, sie in Donndorf besuchen, im benachbarten Wohlmirstedt in einem schon bekannten, angenehmen Landhotel übernachten, auf diese Weise die Heimreise der Buben aufteilen und bei der Gelegenheit die große Modellbahnanlage in Wiehe besuchen, die übrigens dem Besitzer unseres Hotels gehört. Berni saß auf dem Beifahrersitz, Konstantin hinter ihm im sogenannten Fond. Die Sitzordnung sollte nicht nur sicherstellen, daß die Kinder beim Aus- und Einsteigen nicht vom fließenden Verkehr gefährdet würden, sondern auch dem Fahrer gestatten, mittels Innenrückspiegel den hinten rechts sitzenden Fahrgast zu beobachten. Beim hinten links sitzenden geht das nämlich nicht.

Irgendwann auf dem ersten Abschnitt hatte ich meinem Enkel Konstantin wunschgemäß ein Tempo-Taschentuch gegeben. Irgendwann viel später kam eine Stimme von hinten rechts: “Opa ich muß pieseln.” Wir befanden uns mitten in Querfurt. Die Frage, ob es sehr eilig sei wurde bejaht. Mich befiel leichte Nervosität. Aber wir hatten Glück: Auf der rechten Straßenseite stillgelegte Industrieanlagen, links öffnete sich ein ca.  30-40 m breiter Wiesenstreifen, dahinter der Zaun einer Kleingartenkolonie. Jetzt oder nie ! Links rüber auf den Wiesenstreifen und Halt. Ein paar Schritte in Richtung Kleingartenzaun und ausreichende Intimität schien hergestellt. Aber gar nicht so einfach, im Stehen die heruntergelassene Hose ......... . Schnellinstruktion und: Der hinter ihm stehende Opa bildete mit seinen Armen durch falten seiner Hände einen Haltebügel, in dem sich der Bedrängte ohne umzufallen weit vorbeugen und dann ohne Folgen für die heruntergelassene Hose  entspannen konnte.

Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Kern der Angelegenheit. Beim Aussteigen hatte es pressiert. Beim Einsteigen pressierte es nicht mehr. So nahm ich das in viele kleine Schnipsel zerlegte Tempo-Taschentuch auf dem Wagenfußboden vor dem rechten Rücksitz erst jetzt wahr. Ich sagte: “Dantin, was hast Du denn da gemacht ?” Er antwortete, er habe das Taschentuch nicht mehr gebraucht. Ich sagte: “Aber deshalb hättest Du es doch nicht zerreißen müssen. Du hättest es doch aufheben und noch einmal benutzen können !”   Abschließende lakonische Antwort: “Opa, ich hol‘ doch jetzt kein‘n Popel mehr raus !!”

Berlin, den 06.12.2004       W. K.

 

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