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Weil Du uns lieb hast.
Mit meinen Enkeln Berni und Konstantin habe ich im September 2005 – Bernie war damals 12, Konstantin 10 Jahre alt - ein Gespräch folgenden Inhalts geführt: Die Jungen äußerten unabhängig voneinander und auch gleichzeitig, sie würden gerne bei uns, ihren Großeltern bleiben. Auf die Frage nach den Gründen dafür lautete die Antwort: “Weil Mama so viel mit uns schimpft.” Ich wandte ein: Omi und ich wir schimpften doch auch. Beide Jungen erwiderten: “Ja, aber nicht so viel” und es sei auch anders. Ich habe dann darauf hingewiesen, daß die Mama im Augenblick viel um die Ohren habe und wenig Freude. Das mache nervös und reizbar. Sie seien doch schon große Jungen und könnten das doch schon wenigstens ein bißchen verstehen und der Mama zur Seite stehen. --- Kurz danach gab es Anlaß zum Schimpfen. Ich habe vorgetragen, es bliebe nichts anderes übrig, als zu schimpfen, wenn man immer und immer wieder dasselbe sagen müsse. Und wenn man bestimmte Dinge nicht rechtzeitig lernte, könne man später im Leben leicht in Schwierigkeiten kommen. Ich könnte ja auch denken, rutscht mir doch den Puckel runter. Es soll mir doch gleichgültig sein, wenn ihr irgendwann eurer Unarten wegen Ärger bekommt. Warum wohl ist es mir nicht gleichgültig ? Antwort Berni: “Du möchtest nicht, daß wir Ärger bekommen.” Ich: “Ja, aber da ist noch etwas Anderes.” Antwort Konstantin: “Weil du uns lieb hast!” Meine Antwort darauf: “Richtig; und die Mama hat euch auch lieb.”
W.K. September 2005
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